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Meinung: Nahost: Der gewendete Scharon

Ariel Scharon hat eine Kehrtwendung vorgenommen. Erst die Zukunft wird zeigen, ob es sich um eine taktische oder um eine grundsätzliche handelt.

Ariel Scharon hat eine Kehrtwendung vorgenommen. Erst die Zukunft wird zeigen, ob es sich um eine taktische oder um eine grundsätzliche handelt. Die beschränkte Bewegungsfreiheit, die er Yassir Arafat einräumt, stellt das weithin sichtbare Zeichen dieses Wandels dar. Mit seinem Entschluss "unter Feuer" zu verhandeln hat sich Scharon für eine Zweigleis-Politik wie damals Yitzchak Rabin entschieden: den Terror bekämpfen, als würden keine Verhandlungen geführt und: verhandeln, als ob es keinen Terror gäbe.

Zum Thema Fotostrecke: Krieg in Nahost Genau dies will Sharon tun - und riskiert dabei die Macht. Die ultranationalistischen Minister kündigen dem Regierungschef die Gefolgschaft. Scharon hat dennoch keine Wahl, denn der Druck aus dem Ausland wächst. Ob Scharon sich beugt, oder - wie er selbst erklärte - einfach sein Versprechen einhält, ist letztlich belanglos. Wichtig ist, dass diese Entscheidung im Hinblick auf die bevorstehende Ankunft des amerikanischen Chefvermittlers Anthony Zinni ein Zeichen des guten Willens darstellt. Die Chancen für eine erfolgreiche Mission Zinnis sind deutlich gestiegen. Jetzt in Optimismus oder gar Euphorie auszubrechen, wäre falsch, doch vorsichtige Hoffnungen darf man erstmals hegen.

cal

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