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Meinung: Nahost: Entscheidungen im Fluge

Sogar Jassir Arafat hat es übers Wochenende für richtig gehalten, klarzustellen, dass der von ihm angeordnete Waffenstillstand für alle und überall gilt - also nicht nur für seine eigenen Truppen und nur in seinem Herrschaftsgebiet, sondern auch gegenüber Siedlern und in Israel. Andererseits verhinderten drei israelische Soldaten einen Autobombenanschlag eines islamistischen Selbstmörders in einer israelischen Stadt durch bloßen Zufall.

Sogar Jassir Arafat hat es übers Wochenende für richtig gehalten, klarzustellen, dass der von ihm angeordnete Waffenstillstand für alle und überall gilt - also nicht nur für seine eigenen Truppen und nur in seinem Herrschaftsgebiet, sondern auch gegenüber Siedlern und in Israel. Andererseits verhinderten drei israelische Soldaten einen Autobombenanschlag eines islamistischen Selbstmörders in einer israelischen Stadt durch bloßen Zufall. Zwei Soldaten bezahlten dafür mit ihrem Leben. Sodann drang die israelische Armee zur Vergeltung - wofür? - in die Stadt Rafiah ein und zerstörte 15 Häuser. Das Wochenende vor der Entscheidung über den Waffenstillstand hat diesen nicht näher gebracht. Der amerikanische Außenminister Colin Powell kommt nun in die Krisenregion um "den Waffenstillstand zu stabilisieren", genauer: um ihn zu retten. Noch zuvor versucht Israels Regierungschef Ariel Sharon in Washington eine möglichst lange Periode absoluter Waffenruhe herauszuschinden, bevor es zur Wiederaufnahme der politischen Verhandlungen kommen soll. Dies im Bewusstsein, dass dann zumal er und Arafat einander wenig zu sagen haben, der Misserfolg der Verhandlungen also noch vor deren Beginn feststeht und damit das Ende des Waffenstillstandes unvermeidlich würde. Es sei denn, in dieser Woche kehren die Amerikaner endlich zu ihrer aktiven Rolle zurück, die Bush bisher verweigerte. Es spitzt sich zu in Nahost - wieder einmal.

cal

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