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Meinung: Nahost-Konflikt: Der Starrsinn des Taktikers

Ehud Barak will unbedingt Kandidat für Amt des Ministerpräsidenten bleiben, sogar wenn ihn nur vier Wähler unterstützten. Das sagt er heute.

Ehud Barak will unbedingt Kandidat für Amt des Ministerpräsidenten bleiben, sogar wenn ihn nur vier Wähler unterstützten. Das sagt er heute. Barak ist über seinen unglaublichen Zickzackkurs zu Fall gekommen. Deshalb ist fraglich, wie lange er an seiner Kandidatur festhalten wird. Zur Erinnerung: Barak hat - als er Neuwahlen zustimmte - geschworen, dass er nicht zurücktritt. Zehn Tage später tat er es. Nun stürzt er in den Meinungsumfragen ab. Barak liegt 30 Prozent hinter Scharon - uneinholbar auch mit Glück und Wundern. Und: Der Trend läuft gegen Barak. Jede Woche legt Scharon zwei, drei Punkte zu. Nur einer hat eine Chance gegen Scharon: Schimon Peres. Doch anstatt zu dessen Gunsten zurückzutreten, tritt Barak nun nur noch gemeinsam mit ihm auf. Peres macht noch gute Miene zum bösen Spiel und lässt sich, wie ein hilfloser Tanzbär, von dem selbstgefälligen Dompteur Barak vorführen. Und nun? Wenn nicht bald eine dramatische Wende in den Umfragen eintritt (wofür rein gar nichts spricht), dann muss die Arbeitspartei Barak zum Rücktritt zwingen. Ob so der Bulldozer Scharon verhindert wird, ist indes ungewiss. Denn Peres liegt, als virtueller Kandidat, nur knapp vorne. Real aber hat er noch jede Wahl verloren.

cal

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