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Meinung: Nahost-Krise: Clintons Basar

Der Basar ist noch immer offen. Bill Clinton bietet seine Ware feil - und Jassir Arafat gewinnt zusehends Gefallen daran.

Von Matthias Schlegel

Der Basar ist noch immer offen. Bill Clinton bietet seine Ware feil - und Jassir Arafat gewinnt zusehends Gefallen daran. Natürlich konnte er nicht sofort nach seinem dreistündigen Gespräch mit dem scheidenden amerikanischen Präsidenten in einen Handel einschlagen. Dafür hat sich der Palästinenserführer zu lange gesperrt, zu lange auch mit einer harten Haltung provoziert, um nun seinem Volk allzu rasches Umdenken ohne Probleme erklären zu können. "Unter Vorbehalt" ist in diesem Sinne eine geschickte Reserve. Immerhin sah Clintons Plan ja auch vor, dass die Palästinenser ihre Forderung nach einem Rückkehrrecht für alle Flüchtlinge aufgeben. Doch das, was sich der US-Präsident jetzt von Israels Premier Ehud Barak noch einmal bis in die kritischen Details bestätigen lassen wird - das wäre den Frieden wert. Der Staat Palästina wäre erreicht, 95 Prozent des Westjordanlands und den gesamten Gazastreifen würde er umfassen. Für Frieden in sicheren Grenzen werden beide Seiten geben müssen; um das zu erreichen, ist Clinton der beste Unterhändler. Das ist die richtige Aufgabe für ihn auch über das Ende seiner Amtszeit hinaus. Und der letzte große Dienst für seinen großen Freund Jitzhak Rabin: "Shalom, Chaver."

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