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Meinung: Nationalstolzdebatte: Wir machen einen Plan

Das Ganze droht zu einem neuen Lehrstück für die Grünen zu werden: wie Personalfragen nicht gelöst werden. Dabei hatte es doch das letzte Mal, bei der Ernennung von Parteichefin Renate Künast zur Verbraucherministerin, geklappt: wie abgesprochen, so umgesetzt.

Das Ganze droht zu einem neuen Lehrstück für die Grünen zu werden: wie Personalfragen nicht gelöst werden. Dabei hatte es doch das letzte Mal, bei der Ernennung von Parteichefin Renate Künast zur Verbraucherministerin, geklappt: wie abgesprochen, so umgesetzt. Geräuschlos, professionell, effektiv. Wenn es nun eine Absprache gegeben hat, dass Jürgen Trittin sein Amt als Umweltminister bis zur parlamentarischen Sommerpause abgeben soll - dann wird sie nicht mehr funktionieren. Der Plan ist zu früh bekannt geworden. Jetzt kann nicht einmal mehr der Anschein der Freiwilligkeit erweckt werden, der Trittin helfen würde, das Gesicht zu wahren. Genauso unwahrscheinlich ist, dass ihm ein Gremium, sei es Fraktion, Parteivorstand, Parteirat oder Parteipräsident Joschka Fischer, öffentlich das Vertrauen entziehen kann, nachdem es dem Minister gerade erst wieder ausgesprochen worden ist. Und auf einen Fehler Trittins zu warten, der den Kanzler zum Handeln bewegen würde - das kann dauern. Wenn es Absicht war, den Plan auszuplaudern, dann hat das keinem genutzt, sondern nur Trittin und allen Nachfolgekandidaten geschadet: Reinhard Loske und Kerstin Müller aus der Fraktion, Klaus Müller aus Schleswig-Holstein, Parteichef Fritz Kuhn. So wird Personal verschlissen. Es sei denn, Trittin hat einen eigenen Plan. Überraschend freiwillig zurückzutreten, zum Beispiel.

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