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Meinung: Nebenwirkung für Patienten

STREIT UM BILLIGE IMPORTMEDIKAMENTE

Im Streit um billige Importmedikamente hat der Europäische Gerichtshof zugunsten des Pharmakonzerns Bayer entschieden – und die Verbraucher enttäuscht. Das Gericht kippte ein von der EUKommission gegen Bayer verhängtes Millionenbußgeld. Das Unternehmen soll seine Großhändler daran gehindert haben, ein Herzmittel von Spanien nach England zu exportieren – und dabei von den großen Preisunterschieden zwischen den EU-Ländern zu profitieren. Doch den Richtern fehlten die Beweise; sie ließen Bayer noch einmal davonkommen. Für Pharmakonzerne ist das eine gute Nachricht. Sie können sich weiter darauf verlassen, dass sie ihre Arzneimittel in Deutschland teurer verkaufen können als in Südeuropa. Patienten hier können dagegen nur hoffen, dass Brüssel noch nicht das letzte Wort gesprochen hat und den Arzneihandel weiter liberalisiert. Es gibt keine Begründung dafür, dass Verbraucher für ein und dasselbe Medikament in einer deutschen Apotheke mehr Geld bezahlen müssen als in ihrem Urlaubsort in Spanien. Auch für die Krankenkassen wäre eine weitere Liberalisierung wünschenswert: Sie könnten bei den Ausgaben für Medikamente sparen – und ihre Beiträge vielleicht doch noch flächendeckend senken.pet

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