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Netanjahu und Obama: Zeit gewonnen

Theatralisch war es, dass der israelische Premier bei seiner Rede vor den Vereinten Nationen die Zeichnung einer Bombe samt Zündschnur hochhielt, aber erfolgreich. Niemand sprach danach über die Palästinenser, die doch eigentlich von dieser Generalversammlung politisch aufgewertet werden wollten.

Theatralisch war es, dass der israelische Premier bei seiner Rede vor den Vereinten Nationen die Zeichnung einer Bombe samt Zündschnur hochhielt, aber erfolgreich. Niemand sprach danach über die Palästinenser, die doch eigentlich von dieser Generalversammlung politisch aufgewertet werden wollten. Doch weil die Rede von Palästinenserführer Mahmud Abbas kein neues Bild lieferte, bestimmten stattdessen Benjamin Netanjahus Bombe, der Iran und dessen Atompläne die Debatte. Dass Netanjahu ebenso theatralisch eine rote Linie auf seiner Zeichnung zog, also ein Ultimatum formulierte für die Verhandlungen mit dem Iran, mag Präsident Barack Obama verärgert haben. Der hatte sich bisher stets gegen ein solches zeitliches Ultimatum ausgesprochen. Wichtiger war es jedoch, dass Netanjahu die rote Linie für den kommenden Sommer zog. Damit verschob er das Thema eines möglichen militärischen Angriffs, das Obama mitten im Wahlkampf äußerst ungelegen kam, aufs kommende Jahr. So unversöhnlich sich Netanjahu also gegenüber den Palästinensern und dem Iran zeigte, so sehr war ihm offenbar an einer Geste an die amerikanische Regierung gelegen. mos

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