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Meinung: Neue Heimat Hindukusch

AUSWEITUNG DES EINSATZES IN AFGHANISTAN

Es wird geprüft in Berlin, und man wird sagen müssen: sehr wohlwollend. Die Idee, dass sich Deutschland auch außerhalb der afghanischen Hauptstadt Kabul am Wiederaufbau des durch mehrere Jahrzehnte Krieg und Bürgerkrieg verwüsteten Landes beteiligt, hat in der Bundesregierung Fürsprecher bis hin zum Kanzler. Das wird, wenn es denn so kommt, keine große Sache: Eine relativ friedliche Provinz wie Herat als Arbeitsgebiet, zivile Helfer etwa der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) und des Technischen Hilfswerks, bewacht von ein paar Dutzend Soldaten, vielleicht der Bundeswehr, vielleicht anderer Nationen. Auch nicht gefährlicher als der laufende Einsatz in Kabul. Trotzdem wäre ein solcher Einsatz ein Signal gleich in mehrere Richtungen. Den Afghanen würde er zeigen, dass es die Allianz ernst meint mit der Transformation des lange Zeit isolierten Landes in ein zumindest vorzeigbares Mitglied der Weltgemeinschaft. Vorrangig aber wäre es ein deutscher Fingerzeig in Richtung USA. Der MiniEinsatz am Hindukusch taugt zwar nicht als Ersatzhandlung für ein Engagement der Deutschen beim Wiederaufbau des Irak. Aber so wie die deutsch-amerikanischen Verhältnisse nach wie vor sind, tragen ja inzwischen schon kleinste Geschenke zum, nun ja, Erhalt der Freundschaft bei. bib

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