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Neuer Name fürs Olympiastadion: Sarrazin-Arena

Berlin will die Namensrechte am Olympiastadion verkaufen. Nach der Pleite um die Olympiabewerbung gibt es keinen Grund mehr für den schillernden Titel.

Mit Olympia in Berlin ist es erst einmal Essig – dann braucht die Stadt ja auch kein Stadion mehr, dessen Titel an das größte Sportereignis der Welt erinnert. Also weg mit dem Namen, der an die Schmach des Verlierens erinnert! So in etwa könnte man die Berliner Pläne deuten, die Namensrechte am Olympiastadion zu verkaufen. Doch das greift zu kurz. Nicht ein trotziger Verlierer will hier etwas verscherbeln, sondern ein kühl rechnender Buchhalter seine Bilanz aufbessern. Mit den rund 100 Millionen Euro, die sich in zehn Jahren mit der Vergabe der Namensrechte einspielen ließen, könnte das arme Berlin eine Menge anfangen – die Sanierung des verrotteten Maifeldes zum Beispiel, oder die gründliche Reparatur des historischen Schwimmstadions. Zwar funkelt das Stadion seit der Fußball-Weltmeisterschaft wie eine Goldmedaille, doch ein Großteil des historischen Geländes drumherum sieht aus, als hätte seit Jesse Owens Zeiten niemand mehr zur Maurerkelle gegriffen. In den zehn Jahren unter fremden Namen könnte das Areal also fit gemacht werden für die großen Spiele – irgendwann nach 2020. Und die Berliner dürfen derweil ruhig weiter „Olympiastadion“ sagen. ling

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