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Neuer Siemens-Chef: Anschluss an morgen

Ruhe, innere Ordnung, Selbstvertrauen – Joe Kaeser klingt bei seiner Antrittsrede als Siemens-Chef mehr wie ein Seelsorger denn ein Vorstandsvorsitzender. Nicht so sehr Strategie sei der Schlüssel für den Erfolg eines Unternehmens, sondern eher seine Kultur und die Werte, für die es stehe, sagte er.

Ruhe, innere Ordnung, Selbstvertrauen – Joe Kaeser klingt bei seiner Antrittsrede als Siemens-Chef mehr wie ein Seelsorger denn ein Vorstandsvorsitzender. Nicht so sehr Strategie sei der Schlüssel für den Erfolg eines Unternehmens, sondern eher seine Kultur und die Werte, für die es stehe, sagte er. In Wahrheit braucht ein Unternehmen natürlich alle drei Dinge, um erfolgreich zu sein. Aber Kaeser macht klar, wo seine Priorität liegt. In 33 Jahren bei Siemens hat er viel gelernt über den Konzern. Er weiß, dass das Selbstbewusstsein der Siemensianer stark gelitten hat. Im Moment ist die Unsicherheit im Unternehmen groß – da sind zum einen die Pannen, die nicht zum Selbstbild der zuverlässigen Ingenieure passen, und zum anderen das Sparprogramm, das viele um ihren Arbeitsplatz fürchten lässt. Am Mittwoch hat Kaeser sich erst einmal auf das Menschliche konzentriert und die wirtschaftlichen Entscheidungen auf den Herbst verschoben. Doch sein Bild des Unternehmens hat er klar aufgezeigt: Siemens sei eine Elektrifizierungsfirma vom Generator bis zur energieeffizienten Anwendung. Schon der Begriff lässt aufhorchen in einem Konzern, in dem es eigentlich für alles nur noch englische Namen gibt. Bis zum Herbst hat er Zeit, aus den schönen Worten auch Erfolge werden zu lassen. vis

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