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Meinung: Neues vom Agentenstadl

Wie benimmt sich ein ordentlicher Geheimagent? Erstens: geheim.

Wie benimmt sich ein ordentlicher Geheimagent? Erstens: geheim. Man hört und sieht ihn nicht, weil er sonst kein Geheimagent wäre. Zweitens spreizt er sich nicht stolz nach dem gefährlichen Feldeinsatz, er bestellt, drittens, Martinis weder gerührt noch geschüttelt, und viertens unterlässt er alles, was überhaupt Zweifel an seiner Kompetenz ins Herz der Schutzbefohlenen säen könnte. Und weil das so ist, kann das neue Kochbuch mit dem irrsinnig witzigen Titel „Top(f) secret“ unmöglich vom Bundesnachrichtendienst stammen. Denn der würde uns ja kaum – unterbrochen von neckischen Rezepten – erzählen, was seinen Leuten so alles in die Hose gegangen ist, und er würde nie, nie! das Motto „Ein Schnitzel für den Spitzel“ drüber schreiben, nicht wahr? Andererseits: Das Buch ist wirklich vom BND, und es soll offenbar den Feind in Sicherheit wiegen, soll ihm suggerieren, dass dieser deutsche Agentenstadl keine Gefahr darstellt. Raffiniert! Doch wie ist dieses Täuschungsmanöver noch zu steigern? Wird Dieter Bohlen eine Diensthymne komponieren, schafft es eine Agentin mit Ralph Siegels Lied „Mata Hari“ zum Grand Prix? Den Quotenhit hat sowieso RTL: die Show „Deutschland sucht den Superschlapphut“.

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