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Neuwahlen in Polen: Blick zurück im Zorn

In die Zeit passt das nicht, was die Polen machen: Die schrillen nationalen Töne, da sich alle brav in die EU einreihen, die undiplomatisch laute Kritik an Putin, das Paranoide, das aus dem Umgang mit den Deutschen herausklingt. Unter den Kaczynski-Zwillingen hat die polnische Politik zudem auch nach innen eine gewisse Rohheit an den Tag gelegt, ehemalige Minister wurden verhaftet, bösartige Verleumdungen ausgetauscht, Politiker diskreditiert – alles in einem Ton, als ob die polnische Republik in großer Gefahr sei.

In die Zeit passt das nicht, was die Polen machen: Die schrillen nationalen Töne, da sich alle brav in die EU einreihen, die undiplomatisch laute Kritik an Putin, das Paranoide, das aus dem Umgang mit den Deutschen herausklingt. Unter den Kaczynski-Zwillingen hat die polnische Politik zudem auch nach innen eine gewisse Rohheit an den Tag gelegt, ehemalige Minister wurden verhaftet, bösartige Verleumdungen ausgetauscht, Politiker diskreditiert – alles in einem Ton, als ob die polnische Republik in großer Gefahr sei. Aber die Zeit in Polen ist in der Tat eine andere, denn das Land blickt zurück im Zorn. Man kann sich über die historische Asymmetrie wundern, dass sich die Polen erst jetzt mit den Deutschen, den Russen, den eigenen Kommunisten auseinandersetzen – dass sie Vergangenheitbewältigung betreiben, ist ihnen kaum vorzuwerfen. Bisweilen wirkt es jedoch leider so, als ob diese Aufarbeitung, für die die Kaczynskis auch gewählt worden waren, längst zum Instrument des politischen Macht- und Wahlkampfs verkommen ist. mos

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