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Meinung: Nimm mich, sonst hol’ ich dich

STOIBER UND DIE KOALITIONSAUSSAGE DER FDP

Edmund Stoiber hat auf den Tisch gehauen. Er will endlich einen Heiratsantrag, einen politischen, versteht sich. Und zwar von der FDP. Westerwelle soll sagen, dass er nur mit der Union koalieren will. Doch das kann er nicht, weil die FDP ein fugendichtes Wahlkampfkonzept verfolgt. Das Projekt 18, die „Kanzlerkandidatur“, der Einklageversuch in das Fernseh-Duell und eben die Weigerung, eine Koalitionsaussage zu treffen – alles zusammen dient dazu, eine Art Über-FDP zu fingieren. Und wenn an nur einer Stelle diese Fiktion aufgegeben würde, so bräche sie sogleich in sich zusammen. Zudem würde eine Koalitionsaussage so kurz vor der Wahl nur als Opportunismus interpretiert. Nicht zuletzt möchte die FDP auch tatsächlich wählen können, wenn die Konstellation ihr das nach dem 22. September ermöglicht. All das weiß Stoiber. Er verlangt von den Liberalen auch nicht deshalb ein Koalitionsaussage, weil er denkt, er würde sie bekommen. Vielmehr bereitet er so die nächste Kampagne vor, in der die Union sagen wird, wer Stoiber will, muss Stoiber wählen und darf nicht der FDP seine Stimme geben, weil die damit macht, was sie will. Stoiber will sich von der FDP die Stimmen zurückholen, die die Union im Zuge der Spendenaffäre verloren hatte. Sein Heiratswunsch ist also in Wahrheit eine Kampfansage. bul

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