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NSA belauscht UN: Gebrochenes Vertrauen

Es hat nichts mit plumpem Anti-Amerikanismus zu tun, wenn man den USA im Zuge der NSA-Affäre einen schwer wiegenden Vertrauensbruch vorwirft. Die ständig neuen Details, die ans Licht kommen, geben eine Ahnung davon, dass die Spähaktivitäten der NSA weder vor Freund noch Feind haltmachten.

Es hat nichts mit plumpem Anti-Amerikanismus zu tun, wenn man den USA im Zuge der NSA-Affäre einen schwer wiegenden Vertrauensbruch vorwirft. Die ständig neuen Details, die ans Licht kommen, geben eine Ahnung davon, dass die Spähaktivitäten der NSA weder vor Freund noch Feind haltmachten. Es mag ja sein, dass sich die Affäre in Deutschland wahlkampftechnisch schwer ausschlachten lässt, weil der gemeinsame Kampf gegen den Terror die deutsche Politik nach dem 11. September parteiübergreifend in die Pflicht genommen hat. Aber Empörung löst der Skandal trotzdem immer noch aus. Die mutmaßlichen Ausspähaktionen bei den Vereinten Nationen lassen sich kaum mit dem Hinweis beschönigen, dass Spionage ein Kavaliersdelikt sei, weil alle anderen – Chinesen, Russen, Europäer – doch auch mehr oder minder das Geschäft mit der Informationsbeschaffung betreiben. Vielmehr geben die jüngsten Enthüllungen einen Eindruck davon, dass selbst die Europäer dreist ausgespäht werden, auch wenn das Hauptaugenmerk der NSA Staaten wie dem Iran oder Nordkorea gilt. Der diplomatische Schaden, der durch die Späh-Aktionen bei den „Freunden“ entstanden ist, lässt sich noch nicht überschauen. ame

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