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Meinung: Nur auf Nachfrage

UNTERSUCHUNGSAUSSCHUSS ZU KOHL UND KIRCH?

Wenn HansChristian Ströbele nachforscht und nachfragt, kann mancher was erleben. Wolfgang Schäuble wird das bestätigen. Bei den Untersuchungen zu Parteispenden der CDU zeigte sich Obmann Ströbele, der gelernter Rechtsanwalt ist, gewieft; er ist es auch im Umgang mit der Öffentlichkeit. Warum diese Vorrede? Weil eben jener Grüne wieder eine parlamentarische Untersuchung fordert, diesmal zu den Zahlungen des gewesenen Medienmoguls Leo Kirch an die früheren Unionsgrößen Helmut Kohl, Theo Waigel, Wolfgang Bötsch, Christian Schwarz-Schilling und den einstigen Vizekanzler, den Freidemokraten Jürgen Möllemann. Von sechsstelligen Summen wird berichtet, für Beratertätigkeiten ohne nachweisbare Gegenleistung nach Kohls Abwahl 1998. Während seiner 16 Jahre im Kanzleramt aber wurden privates Fernsehen und Pay-TV gefördert, und das nutzte: Kirch. Wer da einen Zusammenhang vermutet – der denkt vermutlich dasselbe wie Ströbele. Und die Zahl derer wird in der rot-grünen Koalition immer größer. Der Parteispendenausschuss hat auch über Kohl und Kirch keine Klarheit gebracht, vielmehr wird ihnen vorgeworfen, sie hätten ihre geschäftlichen Beziehungen verschleiern wollen. Daraus erwächst ein ziemlich böser Verdacht. Wenn er sich bestätigen würde … Das lohnte genauere Nachforschungen schon, selbst wenn das Interesse der Öffentlichkeit an Vergangenheitsbewältigung in diesem Fall geringer ist. Es sei denn, einer stieße bei Nachfragen auf ein Körnchen Wahrheit. Dann rast der See und will sein Opfer? Es kann alles auch ganz harmlos sein. Aber das werden wir ja vielleicht erleben. cas

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