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Achtung Finanzamt: Viele internationale Konzerne kommen jedoch am Fiskus vorbei.

© dpa

OECD will Steuerschlupflöcher schließen: Hase und Igel

Jeder Normalbürger zahlt Steuern, viele Multis nicht. Das wird sich trotz aller Reformen so schnell nicht ändern. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Heike Jahberg

Brave Steuerzahler, die jedes Jahr treu ihre Einkommensteuererklärung abgeben, wird es freuen, den deutschen Finanzminister auch. Denn werden die Pläne, die die Organisation für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (OECD) am Montag vorgelegt hat, Wirklichkeit, dann werden sich Großkonzerne wie Google, Amazon oder Starbucks künftig nicht mehr so leicht um ihre Steuerpflicht herummogeln können wie bisher. Bislang klappt das nämlich ganz gut. Während Normalverdiener zur Kasse gebeten werden, schieben die Konzerne ihre Gewinne so trickreich hin und her, dass am Ende für den Fiskus nichts mehr übrig bleibt. Beispiel Apple: Der US-Konzern hat im Ausland Milliarden verdient, aber davon gerade einmal zwei Prozent Steuern abgeführt – und das ganz legal. Die Vorschläge der OECD sollen dieses Steuerdumping erschweren und den Finanzministern der Welt bis zu 240 Milliarden US-Dollar zusätzlich in die Kassen spülen. Ein richtiger erster Schritt, aber bestimmt nicht der letzte. Denn es ist wie im Märchen vom Hasen und dem Igel: Kaum ist ein Schlupfloch gestopft, finden die Steuerprofis der Großkonzerne schon wieder ein neues.

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