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Ökonomen gegen Bankenunion: Populismus

Nun wird es richtig ernst. Zu den Südländern, die ja schon lange unser Geld wollen, kommen jetzt die Banken.

Nun wird es richtig ernst. Zu den Südländern, die ja schon lange unser Geld wollen, kommen jetzt die Banken. Allein in Griechenland, Portugal, Italien, Spanien und Irland haben die Banken „mehrere Billionen Euro“ Schulden. Und dafür haften wir demnächst im Rahmen einer Bankenunion? So hat es Angela Merkel vor einer Woche in Brüssel mit beschlossen, und so finden es mehr als 150 deutsche Ökonomen ganz furchtbar. Mit dieser Politik werde nicht der Euro gerettet, sondern die Wall Street, argumentieren die Wissenschaftler und schlussfolgern: „Banken müssen scheitern dürfen.“ So wie damals Lehman? Die Folgen waren erheblich, die deutsche Wirtschaftsleistung sank um fünf Prozent, und nur mit sehr teuren Konjunkturprogrammen kamen wir schnell und glimpflich aus der Krise. Das kann kein Vorbild sein. Aber es darf auch nicht sein, dass die Zocker und Dilettanten in den „Scheiß-Banken“, wie Merkel einmal gestöhnt haben soll, vom Steuerzahler gerettet werden. Was gibt es also für Optionen – mit welchen Chancen, welchen Risiken, welchen Kosten? Darüber sollten sowohl Ökonomen als auch Politiker diskutieren und aufklären. Aber sie wissen es selber nicht und verwirren deshalb mit Aufrufen die Öffentlichkeit. Populismus statt Wissenschaft. alf

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