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Ökostrom: Ach Gott, Bayern

Gott mit dir, du Land der Bayern“, stimmten die Minister des Freistaates an, bevor sie am Dienstag mit ihren Kollegen aus Hessen auf einer gemeinsamen Kabinettssitzung beschlossen, Klage gegen den Länderfinanzausgleich einzureichen. Der Ruf nach Hilfe von oben erschien ihnen wohl passend, angesichts der „leistungsfeindlichen“ Umverteilung zwischen den Ländern, wie Horst Seehofer (CSU) es ausdrückte.

Gott mit dir, du Land der Bayern“, stimmten die Minister des Freistaates an, bevor sie am Dienstag mit ihren Kollegen aus Hessen auf einer gemeinsamen Kabinettssitzung beschlossen, Klage gegen den Länderfinanzausgleich einzureichen. Der Ruf nach Hilfe von oben erschien ihnen wohl passend, angesichts der „leistungsfeindlichen“ Umverteilung zwischen den Ländern, wie Horst Seehofer (CSU) es ausdrückte. Doch offenbar hasst Gott zu viel Selbstgerechtigkeit. So wurde schon tags darauf bekannt, dass Bayern unterm Strich der große Gewinner der Ökostromumlage ist – einem System, über das mehr als doppelt so viele Milliarden umverteilt werden wie durch den Finanzausgleich. Das erklärt auch, warum sich München gegen einen Abbau dieser Subventionen wehrt: um die Solardachbesitzer zu schützen. Heißt es in der Hymne doch: „Über deinen weiten Gauen ruhe Seine Segenshand! Er behüte deine Fluren, schirme deiner Städte Bau. Und erhalte dir die Farben Seines Himmels, weiß und blau!“. Das gottlose Berlin muss darauf hoffen, dass auch das irdische Gericht erkennt, dass geben seliger ist denn nehmen. Dass also der Finanzausgleich doch gerecht ist.kph

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