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Meinung: Ohne Augenmaß kein Fortschritt

Immer wieder diese Eskalation. Und vor allem immer wieder nach einer Phase, in der neue Hoffnung keimt, es könnte vielleicht doch noch zu einem guten Ende kommen in Nahost.

Immer wieder diese Eskalation. Und vor allem immer wieder nach einer Phase, in der neue Hoffnung keimt, es könnte vielleicht doch noch zu einem guten Ende kommen in Nahost. Jetzt also ist der Flughafen in Gaza zerstört worden, von der israelischen Armee als Vergeltungsschlag für eine palästinensische Attacke auf einen israelischen Militärposten. Auge um Auge, Zahn um Zahn. Das wirkt so sinnlos. Wenn es Vergeltung sein sollte: Vor drei Wochen sind schon mehrere Gebäude auf dem Flughafen zerstört worden - als ob das nicht reichen würde. Israel hat keinen Nachholbedarf, was die Notwendigkeit betrifft, sich als konsequent zu erweisen. Daran gibt es keinen Zweifel, nicht bei einem Israel unter Ariel Scharon. Wenn Jassir Arafat in seiner Bewegungsfreiheit getroffen werden sollte: Er steht doch schon unter Hausarrest. Diese Aktion wird Scharon die Mörder von Tourismusminister Seewi auch nicht schneller verschaffen. Israels Premier verärgert nur die Staaten, die den Flughafen in Gaza gebaut und bezahlt haben. Und das, nachdem international allmählich Verständnis für seine Strategie zu wachsen begann; jedenfalls, seitdem zweifelsfrei bewiesen ist, dass es Arafats Autonomiebehörde war, die Waffen in die Palästinensergebiete schmuggeln wollte. Diese Eskalation war unnötig als Strafe, und sie bringt Scharon seinem Ziel nicht näher. Auge um Auge? Damit verliert der Premierminister. Gewinnen kann er nur mit Augenmaß.

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