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Pakistan: Kaum eine Wahl

Pakistan hat gewählt - und sogar ohne größere Anschläge und ohne offensichtliche Wahlfälschung. Aber es gibt auch negative Seiten: Gewonnen haben wieder einmal die feudalen Eliten. Was bleibt, ist die Hoffnung.

Das Gute zuerst: Pakistan hat gewählt, und zwar ohne größere Anschläge und offenbar auch ohne zu offensichtliche Wahlfälschung. Nach mehr als acht Jahren Militärdiktatur ist das für das Land ein guter, ein wichtiger Schritt in Richtung Demokratie, auf den lange gewartet worden ist. Das Schlechte ist: Die Sieger dieser Wahl sind keine neuen Demokraten, keine Kämpfer für Bürgerrechte oder die Vertreter einer aufstrebenden Zivilgesellschaft. Gewonnen haben diese Wahl – was ehrlicherweise nicht anders erwartet worden war – wieder einmal die feudalen Eliten. Pakistans Großgrundbesitzer hat nie eine Landreform gezügelt, ihre Macht über die Bauern auf ihren Ländereien ist obszön. Pakistans allmächtige Armee mag ein Grund dafür sein, dass das Land bisher keine echte Demokratie entwickelt hat – die verkrusteten Strukturen der Parteienelite sind ein anderer. Die beiden Gewinner der Wahl, Asif Ali Zardari und Nawaz Sharif, haben beide schon regiert, sich dabei selbst extrem bereichert und das Land fast in den Ruin getrieben. Es bleibt zu hoffen, dass es ihnen diesmal nicht wieder nur um die eigene Macht geht. cir

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