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Palästinensergespräche: Geteilter Traum

Das Versöhnungsdokument zwischen der Fatah von Palästinenserpräsident Abbas und der radikalislamischen Hamas ist in Wirklichkeit nicht einmal eine Absichtserklärung.

Abbas und seine Leute im Westjordanland wollen mit der Hamas im Gazastreifen nicht über eine neue Einheitsregierung verhandeln. Die Hamas wiederum unterlässt nichts, um die Macht auch im Westjordanland an sich zu reißen. Hamas herrscht zwar im Gazastreifen. Doch hat sich dort die Bevölkerung von ihr abgewandt, wie dies neutrale Meinungsumfragen zeigen. Der Boykott der Hamas-Führung – insbesondere durch die arabische Welt – und die Blockade des Gazastreifens zeigen Wirkung. Hamas kann nicht ewig auf iranischen Füßen stehen und versucht deshalb, mittels Aussöhnung mit der Fatah aus der Isolation auszubrechen. Präsident Abbas und seine Fatah wissen aber, dass eine Machtteilung mit der Hamas das Ende all ihrer Friedensbemühungen bedeuten und den Staat Palästina in unerreichbare Ferne rücken würde. Auch deshalb verlangen sie von Hamas das Unakzeptierbare: Den Verzicht auf die Alleinherrschaft im Gazastreifen. Und Israel? Es tut gut daran, sich aus der Fehde herauszuhalten. Der jüdische Staat sollte lieber seine Geheimgespräche mit Hamas über einen Waffenstillstand zum Abschluss bringen. cal

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