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Meinung: Papas Portemonnaie

Studiengebühren kommen. Wie aber die „soziale Abfederung“ aussehen soll, können die unionsgeführten Länder nicht sagen.

Studiengebühren kommen. Wie aber die „soziale Abfederung“ aussehen soll, können die unionsgeführten Länder nicht sagen. BadenWürttembergs Wissenschaftsminister Peter Frankenberg, der die Unionsländer in der Kultusministerkonferenz anführt, kam mit unausgegorenen Vorschlägen an die Öffentlichkeit: Mit den Gebühren würden zusätzliche Tutorenstellen finanziert, auf denen sich Studierende dann ihr Geld verdienen könnten. Außerdem solle der Bund sein Bafög aufstocken, damit die unteren Schichten die Gebühren zahlen könnten. Frankenberg glaubt selbst nicht, dass der Bund da mitmacht. Um die Studierenden kann einem angst und bange werden. Umso wichtiger ist das neue Angebot der KfW-Bankengruppe. Unabhängig vom Einkommen der Eltern soll jeder Student Anspruch auf ein Darlehen haben. Zur Finanzierung seiner Lebenshaltungskosten, nicht der Studiengebühren, wie die Bank betont, um den Bund nicht zu verärgern. Für Deutschlands Studierende wäre das ein historischer Durchbruch. 89 Prozent bekommen zurzeit Geld von ihren Eltern. Dieser Zustand, der junge Erwachsene über Jahre von Papas und Mamas Portemonnaie abhängig macht, ist für alle Beteiligten schon lange eine Zumutung. Deswegen versuchte Bundesbildungsministerin Bulmahn im Jahr 1999, ein Ausbildungsgeld für alle Studierenden zu schaffen. Sie scheiterte am Bundeskanzler. Ob es diesmal klappt? Zwei Millionen Studierende blicken nach Berlin. akü

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