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Meinung: Passion ganz echt

Das Christentum dümpelt ja ein wenig vor sich hin im öffentlichen Ansehen, und da trifft es sich gut, dass der JesusFilm „Die Passion Christi“ werbemäßig zu einer Art Kreuzzug gerät. Der lizenzierte US-Hersteller kommt kaum noch nach mit der Produktion nahezu echter Kreuzigungsnägel, und ein besonderer Verkaufsschlager scheinen Lederhalsbänder mit Nägeln zu sein, die es jedem Fan ermöglichen, die Passion des Herrn saisongerecht und praktisch originalgetreu nachzuerleben.

Das Christentum dümpelt ja ein wenig vor sich hin im öffentlichen Ansehen, und da trifft es sich gut, dass der JesusFilm „Die Passion Christi“ werbemäßig zu einer Art Kreuzzug gerät. Der lizenzierte US-Hersteller kommt kaum noch nach mit der Produktion nahezu echter Kreuzigungsnägel, und ein besonderer Verkaufsschlager scheinen Lederhalsbänder mit Nägeln zu sein, die es jedem Fan ermöglichen, die Passion des Herrn saisongerecht und praktisch originalgetreu nachzuerleben. Religiöser Kitsch? Ach was. Ein Sprecher der Firma sagt, viele Menschen wollten sich damit als Christen zu erkennen geben und ihre Offenheit für Diskussionen bekunden. Das ist mal eine gute Nachricht für das von Kopftüchern geschüttelte Deutschland: Endlich, den Filmstart vorausgesetzt, haben wir ein Symbol des offenen, aber wehrhaften Christentums, das das allzu defensive Kreuz ersetzen könnte. Nur unsere Kultusminister werden ein Problem bekommen: Dürfen deutsche Lehrer in der Schule ein Nagelhalsband tragen? Ist vermutlich nur im Religionsunterricht erlaubt.

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