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Peer Steinbrück: Angefressen

Der erste Fehler war, dass er sich ungefragt geäußert hat, und dann auch noch zu etwas, bei dem er sowieso nicht gefragt ist. Dann kam der nächste Fehler.

Das wäre ein gefundenes Fressen. Und zwar für einen, der sich selbst als Mitglied im Verein der offenen Aussprache ansieht. Für einen wie Peer Steinbrück. Ach nein, das geht ja nicht, es geht ja wieder um ihn. Der erste der jüngsten Fehler war schon, dass er sich ungefragt geäußert hat, und dann auch noch zu etwas, bei dem er sowieso nicht gefragt ist; gemeint ist die Frage, ob Stefan Raab ein politisches Format im TV (mit-)moderieren soll oder nicht. Und dann war auch schon die ungefragte Antwort so was von falsch, nämlich, dass Raab das nicht kann, weil Politik ein „ernstes Geschäft“ (oje!) sei, wenn auch nicht humorlos. Stimmt: Nicht so humorlos, wie Steinbrück reagiert. Übrigens, genau der Raab, der’s nicht kann, ist bei den 14- bis 29-Jährigen weit vorn, er hat bei denen sogar Wahlformate erfolgreich platziert. Und mal grundsätzlich: Politiker sollen sich die, die sie interviewen, nicht aussuchen dürfen. Pressefreiheit! Inzwischen hat Steinbrück kehrtgemacht und Raab doch akzeptiert. Was auch schon wieder verkehrt ankommt, weil er damit doch seine erste Argumentation für falsch erklärt. Ach ja, und nun will Steinbrück, dass die Kanzlerin dafür mehr als ein TV-Duell akzeptiert. Warum sollte sie? Weil er das will? So wird das Ganze zu einem gefundenen Fressen.

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