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Immer was zu tun. In deutschen Krankenhäuser kümmern sich Schwestern und Pfleger heute um noch mehr Patienten als vor einigen Jahren.

© Friso Gentsch/ dpa

Personalmangel in Kliniken: Allein im Dunkeln

Mehr Patienten - dazu oft älter, dicker, kranker - aber weniger Personal? In vielen Kliniken ein üblicher Trend. Zeit, was zu tun. Ein Kommentar

Eine Schwester, in der Nacht, allein auf der Station! Was ist, wenn ein Patient kollabiert, ein übergewichtiger vielleicht, und die Pflegerin ihn nicht mehr aufs Bett bekommt? Und wenn zwei Patienten gleichzeitig nach Hilfe rufen? Oder, soll ja vorkommen, der Krankenschwester selbst schwindelig wird – wer übernimmt dann ihre Schicht? Den Zahlen zufolge, die Verdi am Freitag vorgelegt hat, betreut in vielen Kliniken eine Pflegekraft in der Nacht 25 Patienten allein.

Die Gewerkschaft hat in einer zuvor angekündigten Begehung das Personal in vielen Kliniken gezählt. Sicher, dies ist nur ein Ausschnitt. Doch statt zu meckern, die Erhebung sei unseriös, sollten sich die Krankenhausbetreiber fragen: Was brauchen wir, damit es besser wird? Im Moment scheint kaum jemand vom verwalteten Mangel zu profitieren: Die Krankenkassen pumpen jedes Jahr mehr in die Kliniken, die wiederum stecken das Geld notgedrungen in Gebäude und Technik statt ins Personal, obwohl für Investitionen eigentlich der Staat zuständig ist. Es ist an der Zeit für eine konzertierte Aktion. Für die Krankenhäuser ist Verdi dabei eher ein Verbündeter. Mehr Geld für die Pflege wollen sie beide.

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