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Meinung: Pfarrer und Dichter

„Zirkus im Hinterhof“ vom 19. September Es ist erfreulich, dass „Berlins ältestes Privattheater“ wieder öffnet und an dessen Geschichte erinnert wird.

„Zirkus im Hinterhof“ vom 19. September

Es ist erfreulich, dass „Berlins ältestes Privattheater“ wieder öffnet und an dessen Geschichte erinnert wird. Allerdings sind die Angaben über den Beginn unvollständig und teilweise unzutreffend: Gründer der „Vaganten“ als fahrende Truppe war der Autor, dessen Stücke sie am häufigsten spielten – „Auferstehung“ (1946, Oldenburg), „Durst“ (1947, Schleswig) und immer wieder seit 1948 „Im Zeichen des Jona“ – sämtlich „christliche Stücke“, was kein Wunder ist: Ihr Autor, Günter Rutenborn, 1912-1976, war evangelischer Pfarrer im brandenburgischen Senzke. In der Tat kennt ihn heute fast niemand mehr. Dieses Schicksal teilt er mit mehr als 200 deutschen Theaterautoren jener ersten Nachkriegsjahre hinter Brecht, Borchert, Weisenborn und Zuckmayer, die nicht alle zu Recht in Vergessenheit geraten sind.

Prof. Dr. Bernd Balzer,

Berlin-Lichtenrade

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