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PORTRÄT: Anita Dunn: „Wir werden zurückschlagen“

Die Medienchefin von US-Präsident Obama wirft dem Nachrichtensender "Fox" Meinungsmache vor. Sie will den Sender in Zukunft wie einen Gegner behandeln.

Barack Obama führt gerade drei Kriege: einen im Irak, einen in Afghanistan und einen gegen „Fox News“. Die Beziehung zwischen dem demokratischen Friedensnobelpreisträger und dem konservativen Fernsehsender war noch nie gut. Jetzt ist sie schlecht: Obamas Kommunikationschefin Anita Dunn kündigte am Sonntag an, den Sender künftig wie einen Gegner zu behandeln. „Fox“ betreibe Meinungsmache im Gewand einer Nachrichtensendung und sei der verlängerte Arm der Republikaner, meinte Dunn. Schon vorher hatte das Weiße Haus Glenn Beck beschuldigt, in seiner „Fox“-Talkshow mit den Fakten respektlos umzugehen. Beck wiederum hatte Obama im Juli als „Rassisten“ bezeichnet.

Dunns ungewöhnlich öffentlicher Angriff auf den Sender, der wie das „Wall Street Journal“ zum Murdoch-Medienimperium gehört, ist offenbar der Versuch, angesichts der wachsenden innenpolitischen Kritik an Obama die Reihen zu schließen: auf kaum etwas reagieren die Demokraten so allergisch wie auf die konservativen Kommentatoren vom Schlage eines Bill O’Reilly oder eben Beck. Der schlachtete Dunns Kritik sofort aus: Obama kümmere sich mehr um „Fox“ als um die wahren Probleme des Landes. Es ist offenbar ein Krieg, der beide Gegner zu Siegern macht. Moritz Schuller

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