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PORTRÄT CHRISTINE HADERTHAUER NEUE CSU-GENERALSEKRETÄRIN:: „Was Männer können, können Frauen auch“

Nach dem stillen Putsch gegen Edmund Stoiber, der ja keiner gewesen sein soll, und der angestrebten, energischen Kabinettsumbildung, die tatsächlich sehr gemäßigt ausgefallen ist, erlebt die CSU im Herbst doch noch eine kleine Revolution: Vorbehaltlich der Zustimmung des Parteivorstands, der am nächsten Montag zusammenkommt, wird sie nicht nur eine Generalsekretärin bekommen, sondern, dies als Pointe vorweg, eine gebürtige Norddeutsche: Christine Haderthauer, geboren 1962 im schleswig-holsteinischen Neumünster. Viel weiter weg von bayerischen Belangen konnte man damals in der Republik eigentlich nicht sein.

Nach dem stillen Putsch gegen Edmund Stoiber, der ja keiner gewesen sein soll, und der angestrebten, energischen Kabinettsumbildung, die tatsächlich sehr gemäßigt ausgefallen ist, erlebt die CSU im Herbst doch noch eine kleine Revolution: Vorbehaltlich der Zustimmung des Parteivorstands, der am nächsten Montag zusammenkommt, wird sie nicht nur eine Generalsekretärin bekommen, sondern, dies als Pointe vorweg, eine gebürtige Norddeutsche: Christine Haderthauer, geboren 1962 im schleswig-holsteinischen Neumünster. Viel weiter weg von bayerischen Belangen konnte man damals in der Republik eigentlich nicht sein.

Sukzessive ist die „Zugroaste“ dem Zentrum des Freistaats jedoch immer näher gerückt: Sie studierte Jura in Würzburg, wo sie sich jung verheiratete und zwei Kinder bekam; verbrachte ihre Referendarzeit in Ansbach und etablierte sich als Spezialistin für Arbeitsrecht in Ingolstadt, das noch heute ihr Wahlkreis ist. 1984 war Haderthauer in die CSU eingetreten. Nebenher, aber nie nebenbei vollzog sich ihr Aufstieg in der Partei. Über Kreis- und Bezirkstag zog sie ins Münchner Maximilianeum ein.

Dass Haderthauer die überhaupt erste Frau in der Geschichte der CSU auf diesem Posten ist, gehört zu Hubers Konzept. In der Sache hart bleiben und vor allem in Berlin präsent sein, kann er selber. Was der CSU oft fehlt, ist eine grundsympathische Ausstrahlung, jenseits des folkloristischen Wadlbeißertums, mit dem man heute eh nicht mehr weit kommt. Diesbezüglich waren die letzten Jahre mit dem „General“ Markus Söder, dessen Stil auf kalkulierter Aggressivität und wenig gründender Blasiertheit basierte, nicht eben hilfreich. Christine Haderthauer fügt sich da eher in das Schema, das von Huber gerne mit dem Wort „Charmeoffensive“ etikettiert wird.

Charme nämlich ist Haderthauer allemal zu eigen, wobei man sagen muss, dass kompetente Freundlichkeit im Auftreten bei der CSU schon deswegen auffällt, weil große Teile der Fraktion von Haus aus eher wurstig daherkommen. Der haderthauersche Satz, demnach „Führungskräfte in der Politik ihre Elternrolle stärker darstellen müssen“ hat für sie selbst allerdings nur begrenzte Bedeutung. Ihre Kinder sind längst flügge, so dass Christine Haderthauer ihr eigene Qualitäten nun umwidmen kann: nichts braucht die die teilweise arg verknöcherte Macker-Kompanie der CSU dringender als eine kluge, umsichtige Mutter.Mirko Weber

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