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PORTRÄT FRANK BENISCHKE, CDU-CHEF IN NEUBRANDENBURG: "Wir waren eine sozialistische Familie"

Er war in der NVA, er war in der SED, jetzt ist er in der CDU - und Kreisvorsitzender.

Manche Wege sind weit, sehr weit sogar – der vom SED-Mitglied zum CDU- Kreisvorsitzenden beispielsweise. Nicht für Frank Benischke. Der 45-Jährige war Polit-Offizier der Nationalen Volksarmee und SED- Funktionär. Nun ist er Chef der Neubrandenburger CDU. Seine Eltern waren bei der Volkspolizei und SED-Mitglieder. „Und bis 1988/89 war ich auch von dem System noch überzeugt – wir waren eine sozialistische Familie“, sagt Benischke. Bei der Stasi, versichert er, sei er nicht gewesen. Heute nennt er die DDR einen „Unrechtsstaat“.

Er selbst behauptet, dass seine DDR-Vergangenheit nur für alle außerhalb Neubrandenburgs neu sei. Die schreien jedoch auf: „Das ist nicht akzeptabel“, sagte etwa der Vizelandeschef der CDU Mecklenburg-Vorpommern und Bundestagsabgeordnete Eckhardt Rehberg im NDR. Unterstützung erhält Benischke vom CDU-Landeschef und Innenminister Lorenz Caffier: Die CDU bekenne sich zum christlichen Menschenbild, sagte er und erklärte, „zwei Jahrzehnte nach dem Fall der Mauer muss Versöhnung mit dem einzelnen Menschen möglich sein, nicht mit dem System“. Man müsse zu seiner Geschichte stehen, sagt Benischke. Und das macht den Weg von der SED zur CDU für ihn vielleicht kürzer, nicht aber für seine Partei. Christian Tretbar

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