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PORTRÄT GREGOR GYSI FRAKTIONSCHEF, DIE LINKE:: „Ich kann mich nicht erinnern“

Es war nur eine Frage der Zeit, dass auch die Wikileaks-Notizen zu Gregor Gysi das Licht der Öffentlichkeit erblicken. Der Linken-Fraktionschef plaudert gern, warum also nicht mit dem US-Botschafter Philip Murphy.

Von Matthias Meisner

Es war nur eine Frage der Zeit, dass auch die Wikileaks-Notizen zu Gregor Gysi das Licht der Öffentlichkeit erblicken. Der Linken-Fraktionschef plaudert gern, warum also nicht mit dem US-Botschafter Philip Murphy. Dem sagte er im November 2009 laut „Spiegel“, die Forderung nach einer Abschaffung der Nato sei nur vorgeschoben, um Partei-Fundis ruhigzustellen. Verhindert werden solle der gefährlichere Ruf nach einem Rückzug Deutschlands aus dem Bündnis.

Offizielle Linie der Linkspartei: Das Militärbündnis soll durch ein Sicherheitssystem unter Einbeziehung Russlands ersetzt werden. Im Umfeld Gysis ist keiner überrascht über die Depesche der Amerikaner. Dass die Nato aufgelöst wird, bloß weil eine linke Partei das fordert, glaubt der Spitzen-Linke beim besten Willen nicht.

„Gesellig und in Plauderlaune“ soll Gysi laut Dokument berichtet haben. Er selbst kann sich an den genauen Wortlaut des Gesprächs nicht erinnern, vermutet aber Übersetzungsfehler, da „das Gespräch auf Deutsch geführt wurde“. So will auch die Fundi-Politikerin Sevim Dagdelen Gysi nicht unterstellen, dass alles genauso gewesen ist, wie es bei Wikileaks steht. Klar könne der Fraktionschef auch mit Diplomaten sprechen, versichert Dagdelen. „Die Frage ist nur, was man beredet und was nicht – ob man etwas ausplaudert oder ob man Informationen einholt.“ Matthias Meisner

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