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PORTRÄT GUIDO WESTERWELLE AUSSENMINISTER:: „Eine Konfrontation vermeiden“

In der Präsidiumssitzung der FDP am Morgen nach der Wahl frotzelten einige über die neue Brille von Guido Westerwelle. Doch er wird wissen, dass sich dieser Spott aus Neid speiste; Neid, nicht das tun zu können, was der Kalender des Außenministers später am Tag vorsah: Ganz weit wegfliegen.

Von Anna Sauerbrey

In der Präsidiumssitzung der FDP am Morgen nach der Wahl frotzelten einige über die neue Brille von Guido Westerwelle. Doch er wird wissen, dass sich dieser Spott aus Neid speiste; Neid, nicht das tun zu können, was der Kalender des Außenministers später am Tag vorsah: Ganz weit wegfliegen. Über den Wolken sein.

Die Mission ist heikel. In New York kommt es zum Showdown zwischen Palästinensern und Israelis. Doch im Vergleich zum Gewirr widerstreitender Interessen in Koalition und Partei scheinen die Interessen von Hamas, Fatah und Israel so aufgeräumt wie ein Wohnzimmer aus dem Ikea-Katalog. In New York kulminiert zwar die Angst, aber auch die Hoffnung auf eine Lösung des Konflikts, oder zumindest die Hoffnung „eine Konfrontation zu vermeiden“, wie Westerwelle sagt. Für ihn die Chance, außenpolitische Schnitzer wettzumachen. Da sich die FDP nach dem Wahldebakel keine Personaldebatte leisten kann, scheint sein Posten zudem sicher. „Wir werden mit Guido Westerwelle weiter und gut zusammenarbeiten“, sagt FDP-Generalsekretär Lindner. Die klare Trennung zwischen „Wir“ und Guido Westerwelle kann Letzterem nur recht sein. Soll sich die Boy Group, die ihn aus der Parteispitze geputscht hat, von Mikro zu Mikro schleppen – Westerwelle posiert derweil mit neuer Brille auf edlem Parkett. Anna Sauerbrey

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