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PORTRÄT LUKAS PODOLSKI FUSSBALLER:: „I’m very proud to be an Arsenal player“

Am Sonntagnachmittag um 17.20 Uhr nahm Köln endgültig Abschied von Prinz Poldi, unter Schmerzen, wie auch sonst.

Am Sonntagnachmittag um 17.20 Uhr nahm Köln endgültig Abschied von Prinz Poldi, unter Schmerzen, wie auch sonst. Eine Viertelstunde war da gespielt zwischen seinem Heimatverein, dem FC, und seinem neuen Club Arsenal London. Und als wollte es Lukas Podolski den Fans, der Stadt, ja dem ganzen Land ein für alle Mal einhämmern mit seinem linken Fuß, auf dass sie es endlich verstehen mögen, drosch er in dieser Minute des Freundschaftsablösespiels einen Elfmeter ins Tor, ausgerechnet vor der Südkurve, wo mindestens jeder Zweite ein Trikot mit seinem Namen auf dem Rücken trägt.

Dass sich Podolski, der eigentlich nicht als Elfmeterschütze vorgesehen war, sogleich den Ball geschnappt hatte, konnte eigentlich nur seinen neuen Trainer Arsene Wenger überraschen. Für Podolski muss es eine Befreiung gewesen sein, eine große Gelegenheit, endlich die Last abschütteln zu können, die ihm hier in Köln auf die Schultern gelegt worden war. Seine teure Rückkehr von Bayern München nach Köln vor ein paar Jahren hatte seinen Verein finanziell so eingezwängt, dass der versprochene Aufbau der Mannschaft um ihn herum ausbleiben musste. Die Erwartungen an Podolski aber blieben gigantisch und unerfüllbar.

Sein letztes Spiel für Köln hatte mit dem Abstieg und in schwarzem Rauch geendet. Seine erstes – und womöglich letztes – Spiel gegen Köln endete mit einer kaum wehmütigen, lauwarmen Klatschverabschiedung. Keine Choreografie auf den Rängen, stattdessen Pfiffe zuvor, als er zum Elfmeter antrat, und allenfalls freundlich-anerkennender Beifall bei seinem zweiten Tor. So haben sie nun endlich voneinander Abschied genommen, die Stadt und ihr Prinz.

Aber sie werden immer aneinander denken. Wie viel ihm Köln und der FC weiter bedeuten, hat Podolski in seinem ersten Video-Interview für Arsenal erklärt – und zwar auf Englisch. Aber das war’s dann auch. Die Fans seines neuen Vereins haben ihn jedenfalls gleich mit einem Lied gefeiert in Köln: als den Stürmer, der trifft, wie er will. Und wie er das will, das war jedem klar, der ihn bei seiner Premiere gesehen hat. Für die Vorbereitung auf den Ligastart in England lässt er sogar das Länderspiel am Mittwoch gegen Argentinien sausen. „Very happy“ sei er, sagt er, und: „I’m proud to be an Arsenal player.“ Es ist sein zweiter Versuch bei einem großen Verein, und was diesmal alle verstehen sollen: dass er auch ein großer Spieler ist. Ein Erwachsener. Lorenz Maroldt

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