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Die First Lady Katars

© dpa

Porträt Moza Bint Nasser Al Missned: „Unser größtes Potenzial sind die Menschen“

Sie ist die First Lady Katars: Scheicha Moza Bint Nasser al Missned gehört zu einer neuen Generation von arabischen Fürstinnen. Sie nimmt eine zentrale Rolle ein, wenn es darum geht Katar modern, weltoffen und zukunftsorientiert zu präsentieren.

Katar ist dieser Tage in aller Munde. Erst kam die Überraschung, dass der kleine Golfstaat die Fußballweltmeisterschaft 2022 austragen darf. Nur wenige Tage später folgt die Meldung, dass das Emirat beim deutschen Baukonzern Hoch-Tief einsteigt, der seit Monaten eine feindliche Übernahme abzuwehren versucht. Damit wird Katar ins Rampenlicht gezerrt, wo es sich als modern, weltoffen und zukunftsorientiert präsentieren will. Bei dieser Strategie nimmt die First Lady des Landes, die in Zürich persönlich an die Fifa-Delegierten appelliert hatte, eine zentrale Rolle ein.

Scheicha Moza Bint Nasser al Missned gehört zu einer neuen Generation von arabischen Fürstinnen, die außerhalb der Palastmauern im In- und Ausland aktiv sind. Sie sind gut ausgebildet und erfolgreich und bringen Glanz in manche öde Staatsvisite. Scheicha Moza ist zu einer Mode-Ikone für arabische Frauen geworden. Sie versteht es, Eleganz und dezente Schnitte zu kombinieren. Dass dabei sogar ihre Haare verhüllt bleiben, fällt fast gar nicht auf.

Der 51-jährigen Soziologin wird nachgesagt, dass sie eine wichtige Beraterin ihres Mannes Scheich Hamed bin Kahlifa al Thani ist. Das gilt insbesondere für den Bereich der Bildung. Da hat sich Katar zum Ziel gesetzt, zum Zentrum der Lehre und Forschung in der arabischen Welt zu werden. „Education City“ heißt das ehrgeizige, staatlich geförderte Projekt, das von Scheicha Moza geleitet wird und bereits fünf amerikanische Universitäten anzogen hat. Die First Lady engagiert sich auch in mehreren sozialen Organisationen und ist Botschafterin der Unicef. Dazu ist sie Mutter von fünf Söhnen und zwei Töchtern.

Dass Scheicha Moza die zweite von drei Frauen des Emirs ist, passt nicht ganz in die neue Glitzerwelt Katars und wird von den lokalen Hochglanzmagazinen, die sich ausgiebig mit den arabischen Royals beschäftigen, auch nie thematisiert. Aus machtpolitischen Überlegungen, um die Familienbande zu festigen, hat der Scheich – wie das der Islam erlaubt – auch noch zwei entfernte Cousinen geheiratet. Sie treten in der Öffentlichkeit nie in Erscheinung. Mit insgesamt elf Söhnen und 13 Töchtern hat der Emir sichergestellt, dass die Dynastie der al Thani, die seit 150 Jahren auf diesem Fleck am Golf regiert, keine Nachfolgesorgen hat. Geldsorgen hat man im Hause der Scheicha ohnehin nicht: Das Privatvermögen des Scheichs wird auf 2,5 Milliarden Dollar geschätzt. Astrid Frefel

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