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Porträt: Stefan Raab, TV-Tausendsassa

Der Pro7-Entertainer Stefan Raab hat zum vierten Mal in Folge bei der großen Fernseh-Spielshow "Schlag den Raab" gewonnen. Der Quote tut der Dauersieger keinen Abbruch.

Klasse oder Langeweile? Wenn Bayern München in der Fußball-Bundesliga mal wieder in Serie gewinnt, gehen gleich die Klagen los: Wer soll sich das noch anschauen? Wo bleibt die Spannung, die Vielfalt? Luxussorgen, die sich auch mal Stefan Raab machen könnte. Am Samstag gewann der Pro7-Entertainer zum vierten Mal in Folge bei der großen Fernseh-Spielshow „Schlag den Raab“. Der Herausforderer, ein gewisser Marcus, war chancenlos gegen Raabs Sportlichkeit und Allgemeinbildung. Von Koblenz nach Trier wollte der Lehrer aus Nürnberg auf dem Rhein schippern. Raab wusste, dass das nur auf der Mosel geht und ließ Marcus’ Jackpot-Traum vom Zwei-Millionen-Euro-Gewinn platzen. Spiel, Satz, Sieg für Stefan Raab, das Kampfschwein. Schon wieder.

Der Quote tut der Dauersieger keinen Abbruch. Durchschnittlich 2,69 Millionen der 14- bis 49-jährigen Zuschauer haben sich „Schlag den Raab“ angesehen, trotz der starken Konkurrenz (Krimi im ZDF, Dschungelcamp auf RTL). Die Liveshow beschert Pro7 satte Marktanteile von 25,2 Prozent in der wichtigen Zielgruppe. Nicht erst seit dem Wochenende steht fest: Stefan Raab ist das Gesicht von Pro7. Der Metzgerssohn, geboren in Köln-Sülz, kann eigentlich machen, was er will.

Der 42-Jährige scheint seine Anhängerschar aus alten Viva-Tagen, wo der musikbegeisterte Showmaster 1993 seine Fernsehkarriere begann, stetig mitzunehmen und zu erweitern. Seit März 1999 moderiert Raab bei Pro7 die werktäglich ausgestrahlte Comedyshow „TV Total“, die ihr Gesicht bei aller Kritik und Routine schon mehrmals geändert hat, unter anderem mit dem Bundesvision Songcontest. Unverändert die Raabsche Chuzpe, die auch anhält bei der Verleihung des Bambi-Medienpreises, aus der Hand von Harald Schmidt übrigens, seinem alten Widersacher. Wer Harald Schmidt in diesen Wochen neben Stefan Raab stellt, sieht, wer hier saturiert ist und wer unterhaltungsmäßig noch etwas wagt.

„Eine Sendung ist erst dann zu lang, wenn die Leute abschalten“, sagt Raab. Dennoch, bei aller Quote: Pro7 muss sich etwas einfallen lassen, um die hauseigene Allzweckwaffe, die im Sommer noch die Show „Schlag den Star“ dazu bekommen soll, bei ihren oft über vier Stunden „Schlag den Raab“ zu bremsen. Es muss ja kein Zeitlimit sein. Vier Siege in Folge gegen die unbekannten Herausforderer sind selbst für Hardcore-Fans doch mal genug. Andererseits: Auch der FC Bayern hat in der Bundesliga nach einer Siegesserie wieder verloren, irgendwann. Markus Ehrenberg

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