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Potsdamer Affären: Schnäppchen für wenige

Immer wieder das Finanzministerium. Noch sind die dubiosen Umstände beim Verkauf der Krampnitzer Kaserne nicht aufgeklärt, da gibt es die nächsten Vorwürfe.

Ein riesiges Grundstück mit vier prächtigen Villen darauf, in Potsdamer Bestlage, haben die Beamten für 290 000 Euro verkauft – das Geschäft hätte jeder gerne gemacht. Wie es zu dem skandalös günstigen Preis für das Grundstück am Park Babelsberg kam, ist ebenso unklar wie die Hintergründe der Vorzugsbehandlung des zwielichtigen Investors in Krampnitz. Diesmal fällt die Schnäppchenaktion zwar nicht in die Zeit des mächtig unter Druck stehenden früheren Finanzministers Rainer Speer – den 2004 erfolgten Verkauf muss die damalige SPD-Finanzministerin Dagmar Ziegler verantworten. Überdeutlich wird dabei aber, dass offenbar kein Amtschef das skandalöse Eigenleben des Ministeriums in den Griff bekommen hat, trotz der Vielzahl von Affären und Vorwürfen. Ob das aus Unfähigkeit unterblieb oder aus Angst, bei zu viel Druck von den eigenen Beamten demontiert zu werden oder zur Pflege von politischen Seilschaften diente, muss im Landtag politisch aufgeklärt werden. Es scheint freilich an der Zeit, dass sich auch die Staatsanwaltschaft für die Behörde interessiert.

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