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Meinung: Private gesundheitliche Vorsorge: Freiheit vom Arbeitgeber

Bundeswirtschaftsminister Werner Müller schlägt vor, die Arbeitgeberbeiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung in Zukunft den Arbeitnehmern als Lohn auszuzahlen. Der Vorschlag sollte parlamentarisch Schule machen.

Bundeswirtschaftsminister Werner Müller schlägt vor, die Arbeitgeberbeiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung in Zukunft den Arbeitnehmern als Lohn auszuzahlen. Der Vorschlag sollte parlamentarisch Schule machen. Denn er entschleiert eine Lüge. Die hälftige Finanzierung der Sozialversicherungsbeiträge von Arbeitnehmern und Arbeitgebern ist eine Illusion. Denn es sieht so aus, als trage der Arbeitnehmer lediglich fünfzig Prozent der Lasten. Das ist falsch. Er, wer denn sonst, trägt die volle Last seiner Gesundheitsvorsorge, die freilich - in voller Höhe - von seinem Arbeitgeber vorher finanziert wird. So lange aber die paritätische Illusion aufrechterhalten wird, können Arbeitnehmer bei der Sozialversicherung kein vernünftiges Interesse an Wahltarifen oder Selbstbehalten haben. Denn das würde heute ihr Gehalt mindern; im Versicherungsfall später würden sie aber stärker zur Kasse gebeten. Daraus folgt: Die Arbeitnehmer müssen das größte Interesse haben, die Sozialversicherung vom Arbeitseinkommen abzukoppeln. Sie sollten sich das Gegenteil nicht von den Gewerkschaften einreden lassen. Mehr Eigenverantwortung in der Krankenversicherung setzt das Ende der scheinparitätischen Finanzierung zwingend voraus.

ank

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