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Mörder in Reih und Glied: Mitglieder der Terrormiliz "Islamischer Staat".

© rtr

Rache am „Islamischen Staat“?: Ein Todesurteil im besten Sinne

Die Hinrichtung von zwei Terroristen als direkte Reaktion Jordaniens auf die Verbrennung des jordanischen Piloten Muas al Kasasba durch den "Islamischen Staat" weckt Urinstinkte. Rache, Vergeltung – haben die Terroristen das nicht verdient?

Von Lutz Haverkamp

Erwischt! Wer mag sich schon über die Vollstreckung der Todesstrafe in Jordanien in ähnlicher Weise aufregen wie über die Giftspritzen, mit denen in den USA Straftäter ins Jenseits befördert werden? Das Königreich Jordanien hat doch nur in nachvollziehbarer Weise auf eine barbarische Tat der IS-Terrormiliz reagiert. Es ist doch der "Islamische Staat", der keine Grenzen der Perversion, der Unmenschlichkeit kennt; der in Massen Unschuldige abschlachtet, Andersgläubige enthauptet und sich mit seinen Taten in Internetvideos auch noch brüstet. Diesen Mördern, die sich irrwitzigerweise auf den Islam und seine Lehren berufen, soll man es ruhig in gleicher Münze heimzahlen. Könnte man meinen. Könnte man für angemessen und richtig halten. Ist es aber nicht.

Die Reaktion Jordaniens ist eine zutiefst menschliche, die die Größe des Dilemmas aufzeigt. Der "Islamische Staat" will seine Feinde – und das ist eigentlich die ganze Welt – in Verzweiflung, Angst und Schrecken stürzen. Die Hinrichtung der beiden Terroristen in Jordanien zeigt, wie weit die Mörderbande mit ihrem Vorhaben schon gekommen ist. Aber sie dürfen nicht siegen. Der Terror der Dschihadisten darf die freie Welt nicht dazu verleiten, die Errungenschaften der Aufklärung, der Zivilisation infrage zu stellen.

Der Terror der Vergangenheit, die tausendfachen Morde von New York, London, Paris, Djerba, Barcelona, Boston, die nahezu täglichen Anschläge in Pakistan, Nigeria, im Irak und sonst wo auf der Welt führen die Menschheit an den Rand des Wahnsinns. Aber der Terror führt die Menschen, die für Freiheit und Frieden stehen, auch in eine zunehmende, eine wachsende Solidarität. Diese Solidarität ist für den "Islamischen Staat" und alle Terroristen, Dschihadisten und Menschenschlächter das Todesurteil. Ein Todesurteil im besten Sinne.

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