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Meinung: Rächer der Basis

SPD-REFORMGEGNER BLEIBEN HART

Der Kanzler mag sich noch nicht vorstellen, dass ihn ein gewisser Florian Pronold, eine Dr. Christine Lucyga oder der berühmte GötzPeter Lohmann bald das Kanzleramt kosten könnten. Doch diese Hinterbänkler und neun weitere Kollegen aus der SPD-Fraktion meinen es ernst mit ihrer Totalopposition gegen Schröders Reformpläne. Hinter dem Rücken von Fraktionschef Müntefering haben sie ein Mitgliederbegehren initiiert und damit eine Dynamik entfaltet, deren Dramatik noch nicht abzusehen ist. Die Basis selbst könnte nun die „Agenda 2010“ stoppen. Und selbst wenn es anders kommt, weiß derzeit keiner, wie man das Dutzend noch zu einem 180-Grad-Meinungswandel bewegen könnte. Mit seinem ersten Versuch ist Müntefering am Dienstag gescheitert. Man kann das Vorgehen der Zwölf zu Recht eine Unverschämtheit nennen. Dennoch hat die SPD-Führung diese Stillosigkeit zu einem guten Teil selbst provoziert. Eine Partei, die auf Regionalkonferenzen erst mitdiskutieren darf, wenn alle Entscheidungen gefallen sind, muss sich für dumm verkauft fühlen. Die glorreichen Zwölf dürfen nun die Robin Hoods der Basis, die Rächer der Entmündigten spielen. Leider! mfk

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