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Meinung: "ran": Im Abstiegskampf

Fußballer kennen das. Da steckt man zwei Niederlagen weg und glaubt, dass man nichts mehr zu verlieren hat.

Fußballer kennen das. Da steckt man zwei Niederlagen weg und glaubt, dass man nichts mehr zu verlieren hat. Dann kommt es noch schlimmer. Was der Sat-1-Fußballshow "ran" am Samstagabend widerfuhr, ist wie ein 0:6 mitten im Abstiegskampf. Nur noch 1,7 Millionen Fans schauten zu, der Marktanteil lag bei zweitligaverdächtigen sieben Prozent. Im Fußball geht es dann meist schnell: Der Trainer muss gehen, Spieler werden aussortiert, die Fans fordern den Rücktritt des Vereinsvorstands. Auch bei Sat 1 ist schon am dritten Spieltag die Schonfrist abgelaufen. Wenn Deutschlands wichtigste Fußballsendung nicht bald in die Reichweite spätabendlicher Eurosport-Programme wie Traktor-Pulling oder Lumberjack abdriften soll, dann muss Sat 1 die Bundesliga ab sofort wieder kurz nach dem Abpfiff zeigen. Für Bayern Münchens Manager Uli Hoeneß steht das Renommee des Fußballs auf dem Spiel. Tatsächlich geht es um mehr: um die Existenz des Profifußballs. Sponsoren finanzieren Vereine, um im Fernsehen für sich zu werben. Die Zeiten fußballverrückter Mäzene, die keine Gegenleistung erwarten, sind vorbei. Heute müssen die Vereine nachweisen, wie lange und mit welcher Reichweite ihr Sponsor im Bild war. Es geht hier also nicht nur um das Wohl und Wehe von Sendern und Rechtehändlern. Kommen Kirch & Co. nicht zur Vernunft, dann müssen die Vereine sie dazu zwingen. Sonst kann es für sie bald wirklich nicht mehr schlimmer kommen. mah

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