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Rauchverbot: Kopfsache

Raucher und Nichtraucher haben in den vergangenen Monaten viel übereinander gelernt. Die herausragende Erkenntnis ist: Die jeweils andere Seite ist verbohrt, uneinsichtig, egoistisch, intolerant.

Raucher und Nichtraucher haben in den vergangenen Monaten viel übereinander gelernt. Die herausragende Erkenntnis ist: Die jeweils andere Seite ist verbohrt, uneinsichtig, egoistisch, intolerant. Die demonstrierte Unvereinbarkeit der Positionen machte es dem staunenden Betrachter unmöglich, zu glauben, dass es überhaupt jemals Orte auf dieser Welt gegeben hat, gibt oder geben könnte, an denen Raucher und Nichtraucher irgendwie zusammenleben – schon gar nicht beim Verzehr von Speisen und Getränken. Da angeblich alle Freiwilligkeit in den Restaurants und Kneipen der Republik nicht half, ein friedliches Beisammensein der Kontrahenten zu organisieren, blieb nur der Gesetzgeber. Ein Rauchverbot musste her, für alle Gaststätten, gleich welcher Art, Ausnahmen sollte es insbesondere für Berlin nicht geben. Aus und vorbei. Die Rigorosität mit der die Anti-Raucher vorzugehen planten, spiegelte sich in der heftigen Reaktion der Raucher wider. Und jetzt? Die beiden verfeindeten Parteien werden nun doch miteinander auskommen müssen, an ausgewählten Orten, in Hinterzimmern oder Bereichen mit funktionierender Belüftung. „Skandal!“, ruft die eine Seite – „richtig so“ die andere. In den Köpfen hat die ganze Debatte nichts verändert. Warum auch? Es hätte alles bleiben können, wie es ist. Aber das verstehen diese verbohrten, uneinsichtigen, egoistischen und intoleranten Menschen ja sowieso nicht. lha

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