Meinung: Recyclingkette
„Scherbenhaufen“ vom 21. Januar Die Testphase wird natürlich im Ostteil Berlins gemacht, denn ein Großteil der Bewohner kennt noch die Wege zu den Annahmestellen des VEB „SERO“ (Sekundärrohstoffe).
„Scherbenhaufen“ vom 21. Januar
Die Testphase wird natürlich im Ostteil Berlins gemacht, denn ein Großteil der Bewohner kennt noch die Wege zu den Annahmestellen des VEB „SERO“ (Sekundärrohstoffe). Aber dort wartete als Belohnung ein kleiner Betrag für
den Sammler. Da die Bürger dieses
Modell kennen, werden sie sich nicht so leicht erregen und es sogar akzeptieren, das war bestimmt mit ein Motiv zur
Auswahl des Testgebietes.
Es wird aber immer deutlicher, dass
es nicht um Qualität, sondern um Kostenoptimierung für den Transport und das Personal im Erfassungssystem geht.
Vielleicht wird durch die „Iglus“ das Glas wirklich sortenreiner anfallen. Aber ein Blick auf die Müllplätze im
Testgebiet zeigt ziemlich eindeutig,
dass ein Teil des Glases in den Müll
oder sogar in die Gelben Tonnen geworfen wird.
Die Bürger akzeptieren nicht, dass eine für sie effektive Lösung per Entscheidung von oben verschwindet und die Wege sowie Aufwand für sie größer werden. Am Ende wird diese Lösung für das Duale System Deutschland mehr
Gewinn bringen, und es ist ein weiteres Beispiel dafür, wie Dienstleister Aufwand und Kosten erfolgreich auf den Kunden abwälzen.
Der Bürger steht nicht nur am Anfang der Recyclingkette und tut viel für die Umwelt. Er wird auch für dieses System dreimal zur Kasse gebeten. Beim Kauf der Waren zahlt er seinen Verpackungsobolus, die steigenden Müllgebühren werden ihn direkt oder über die Nebenkostenabrechnung treffen, und zum
Dritten zahlt er mit einer Verschlechterung seines Wohnumfeldes.
Klaus-Dieter Busche,
Berlin-Lichtenberg
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