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Reformen in Frankreich: Sarkozy ist nicht Thatcher

In Frankreich rollt der Zugverkehr wieder, und damit hat Nicolas Sarkozy einen wichtigen Punktsieg auf dem Weg zur Reform seines Landes verbucht.

Den Eisenbahnern ist es nicht gelungen, das Land wochenlang lahmzulegen und Frankreichs Präsidenten vorzuführen. Doch mit großen Worten hält sich Sarkozy am Ende der ersten Machtprobe mit den Gewerkschaften auffallend zurück. Die sinkende Zustimmung, die die Franzosen ihm inzwischen entgegenbringen, hat ihn vorsichtig gemacht. Und Sarkozy weiß auch, dass er vor allem für die weiteren Arbeitsmarktreformen die Zustimmung seiner Landsleute noch braucht. Deshalb geht er lieber Schritt für Schritt vor und überlässt das Scheinwerferlicht seinem Arbeitsminister Xavier Bertrand, einem geschickten Verhandler. Statt die große Konfrontation mit den Gewerkschaften zu suchen, geht Sarkozy behutsam voran. Auch das unterscheidet ihn von der Reformerin Margaret Thatcher, die Großbritannien Anfang der achtziger Jahre eine Rosskur verordnete. Anders als die Eiserne Lady lässt sich Sarkozy nicht von starrer Ideologie leiten – lieber bedient er sich im politischen Gemischtwarenladen, wie es ihm passt. Seine Gegner werden es weiter schwer mit ihm haben. ame

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