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Meinung: Reformhaus Deutschland

RAUCHVERBOT IN RESTAURANTS

Wer raucht, schadet seiner Gesundheit. Er schadet ihr sogar sehr. Und ein bisschen schadet er auch anderen. Das ist wohl auch der Hauptgrund für die jüngste Initiative von Politikern, das Rauchen in der Öffentlichkeit drastisch einzuschränken. Aus medizinischer Sicht ein sinnvoller, ja ein notwendiger Schritt. Politisch aber ein fragwürdiger. Rauchen sollte dort verboten sein, wo man ihm ungewollt ausgeliefert ist – etwa in Behörden, auf Flughäfen oder am Arbeitsplatz (vom Krankenhaus zu schweigen). Soweit kann man der Politik folgen. Wer aber abends in die Kneipe geht, nimmt den Qualm wissentlich in Kauf. Muss der Staat auch diese Stätten privaten Vergnügens reglementieren, wenn auch, natürlich, in bester Absicht? Sollten wir nicht besser jedem selbst überlassen, welches Risiko er eingehen will? Schließlich: Wo eigentlich ist die Grenze, wo schlägt Fürsorge in Bevormundung um? Eine Demokratie sollte vor allem auf Aufklärung setzen, nicht auf Entmündigung. Im übrigen ist, was so radikal als generelles Rauchverbot daherkommt, auch noch inkonsequent. Denn die Kollateralschäden des Alkoholkonsums sind für die Gesellschaft um ein Vielfaches größer: enorme Krankheits und Frührentenkosten, Unfall- und Kriminalitätsopfer, zerrüttete Familien, behinderte Kinder – all das trifft Menschen, die vielleicht nie einen Tropfen Alkohol tranken. Wo also bleibt die Prohibition? wez

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