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Meinung: Regierungskrise in der Türkei: Staatsbankrott

Die Türkei steckt in einer Existenzkrise. Wirtschaftlich steht das Land sechs Wochen nach der erzwungenen Freigabe des Lira-Kurses vor dem Bankrott.

Die Türkei steckt in einer Existenzkrise. Wirtschaftlich steht das Land sechs Wochen nach der erzwungenen Freigabe des Lira-Kurses vor dem Bankrott. Eine soziale Explosion bahnt sich an. Hunderttausende Türken können das tägliche Brot nicht mehr bezahlen, der Mittelstand steht vor dem Ruin. Muss die Türkei mit ihrer Demokratie bezahlen, was korrupte Politiker angerichtet haben? Die Regierung von Bülent Ecevit hat jeden Kredit bei der Bevölkerung verspielt, weil sie sechs Wochen nach Beginn der von ihr verschuldeten Krise noch immer nicht erklären kann, wie es weitergehen soll. Doch ihr Rücktritt würde wenig helfen, weil aus dem zersplitterten Parlament heraus kein neues Kabinett gebildet werden könnte. Neuwahlen kann sich das Land im Moment schon gar nicht leisten. Staatspräsident Ahmet Necdet Sezer dachte bereits laut darüber nach, den Notstand auszurufen und eine Technokraten-Regierung einzusetzen. Auf den Straßen wird der Ruf nach dem Militär laut, das schon oft die Macht übernommen hat, wenn die Politiker sich diskreditiert hatten. Die Demokratie könnte am Ende der Preis dieser Krise sein.

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