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Regime in Syrien: Noch keine Erosion

Ein ganzes Jahr begehrt das Volk schon gegen das Baath-Regime auf – doch erst diese Woche macht sich mit dem Vize- Ölminister zum ersten Mal ein hochrangiges Regierungsmitglied davon. So spektakulär der Vorgang, so hart seine Abrechnung mit den langjährigen Machtkollegen – von einer Erosion des Regimes kann nach wie vor nicht die Rede sein.

Ein ganzes Jahr begehrt das Volk schon gegen das Baath-Regime auf – doch erst diese Woche macht sich mit dem Vize- Ölminister zum ersten Mal ein hochrangiges Regierungsmitglied davon. So spektakulär der Vorgang, so hart seine Abrechnung mit den langjährigen Machtkollegen – von einer Erosion des Regimes kann nach wie vor nicht die Rede sein. Im Kern scheint das Machtzentrum Syriens weiter intakt: zusammengeschweißt durch Angst vor der Rache der Unterdrückten, dem Verlust der Privilegien und der Verachtung durch die internationale Gemeinschaft. Doch die Zeit läuft gegen die seit 40 Jahren Allmächtigen von Damaskus. Die Sanktionen wirken, die Wirtschaft liegt am Boden. Und vielleicht bringt die Mission von Kofi Annan neue Bewegung in die verfahrene Situation. In Kairo hat er die ersten diplomatischen Pflöcke eingeschlagen: Militarisierung ist keine Lösung – das gilt für Russlands Waffenlieferungen an das Regime genauso wie für die arabischen an die Aufständischen. Und auch die syrische Opposition muss sich bewegen. Die Totalverweigerung von Verhandlungen und die alleinige Sprache der Waffen – beides zusammen wird Syrien zerstören. M.G.

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