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Rentenerhöhung: Der Lohn der Jahre

Eine solche Rentenerhöhung hat es seit den 90er Jahren nicht mehr gegeben. 2,41 Prozent mehr für den Westrentner, und im Osten ein Plus von 3,38 Prozent – das hilft nicht nur den alten Menschen, deren bescheidener Zuwachs seit Jahren durch Inflation und steigende Kassenbeiträge aufgefressen wird. Es passt auch prächtig in die politische Landschaft.

In Zeiten der Wirtschaftskrise sind die 5,6 Milliarden Euro, die den 20 Millionen Rentnern ab Juli zusätzlich in die Taschen fließen, ein sinnvolles Konjunkturprogramm. Das Schulterklopfen freilich, das die Koalitionspolitiker jetzt ob ihrer ökonomischen Umsicht veranstalten, ist unangebracht. Erstens, weil die Erhöhung dafür dann doch bescheiden ausgefallen ist. Und zweitens, weil wir sie nicht etwa einer mutigen politischen Reaktion auf die Krise zu verdanken haben, sondern der Lohnentwicklung des vergangenen Jahres. Kurzfristig profitieren die Rentner zwar auch von politischem Kalkül, das aber war zuvorderst eigennützig. Als die Regierenden 2008 den dämpfenden Riesterfaktor für zwei Jahre außer Kraft setzten, hatten sie natürlich den Wahltermin vom Herbst im Kopf. Das böse Erwachen kommt 2010. Dann drohen den Rentnern wieder neue Nullrunden. (raw)

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