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Die Koalition schafft mit ihrer Reform eine Zweiklassengesellschaft bei der Rente.

© dpa

Rentenerhöhung: Heutige Rentner haben es noch gut

Die Renten steigen 2014 stärker als die Inflation. Von solchen automatischen Steigerungen aber können viele jüngere Arbeitnehmer nur träumen - dessen sollten sich die Rentner bewusst sein. Das Bild, das von ihnen gezeichnet wird, stimmt oft nicht.

Im Zusammenleben von Älteren und Jüngeren geht es auch um Symbolik. Nicht umsonst hatte Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) ihr Rentenpaket mit dem Slogan überschrieben: „Nicht geschenkt, sondern verdient.“ Signalisieren sollte das wohl: Die Älteren haben etwas geleistet – dafür sollen sie nun belohnt werden. Tatsächlich werden viele Rentner wie auch Beitragszahler von der aktuellen Umschichtung kaum etwas mitbekommen: Die Jüngeren verbuchen ein paar Euro weniger pro Monat auf dem Konto, die Älteren umgekehrt ein paar Euro mehr.

Lohnt es sich, darüber empört zu sein? Ohnehin ist die jetzt bekannt gewordene Rentenerhöhung nur das Ergebnis einer jährlich fälligen Neuberechnung, wonach die Rentenhöhe im Durchschnitt mit den Arbeitseinkommen wächst. Eine Selbstverständlichkeit ist sie dennoch nicht. Immerhin steigen die Renten in diesem Jahr stärker als die Inflation. Von ähnlichen automatischen Lohnanpassungen aber können jüngere Arbeitnehmer oft nur träumen – die meisten sind schon froh, wenn sie mit Ach und Krach ihren Lebensstandard halten können. Renten in der heutigen Höhe werden für sie unerreichbar sein. Heutige Rentner tragen insgesamt ein geringeres Armutsrisiko als jüngere Menschen – Politik und Senioren aber zeichnen oft ein anderes Bild. Diese Einsicht - und etwas mehr Demut - wären manchmal vielleicht angebracht.

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