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Meinung: Reparaturarbeit

Walter Riester will dem Kollegen Hans Eichel beim Geldeintreiben helfen. Die Minister haben es auf rund 650 Milliarden Mark abgesehen - Schwarzgeld, sozusagen.

Walter Riester will dem Kollegen Hans Eichel beim Geldeintreiben helfen. Die Minister haben es auf rund 650 Milliarden Mark abgesehen - Schwarzgeld, sozusagen. Jedenfalls wird schätzungsweise in dieser Größenordnung in diesem Jahr in Deutschland schwarz gearbeitet. Liefen diese illegal erbrachten Leistungen über die Bücher, dann hätte Eichel seinen Haushalt längst ausgeglichen und Riester bräuchte keine Angst mehr vor kollabierenden Sozialsystemen zu haben. Ein schöner Traum. Wenigstens ein paar schwarze Milliönchen wollen sich die Minister sichern. Und zwar auf dem Bau. Riester will die Generalunternehmer in die Pflicht nehmen; falls deren Subunternehmer keine Sozialbeiträge zahlen, müssen die Generalunternehmer einspringen. Kalkül des Ministers: Jeder General wird sich künftig ganz genau angucken, mit was für Truppen er zusammenarbeitet; nur die legalen bekommen noch Aufträge. Schließlich sollen die Schwarzarbeiter auf dem Bau entschiedener verfolgt und die Bußgelder erhöht werden. Alles das sind gut gemeinte Maßnahmen, denn die Zahl der illegalen Bauleute geht in die Hunderttausende. Aber an den Kern des Übels dringen sie nicht. Das sind nämlich zu hohe Steuern und Sozialabgaben, die geradezu zur Schwarzarbeit provozieren. Umfragen zufolge gibt jeder dritte Deutsche zu, schon einmal schwarz gearbeitet zu haben. Und die Tendenz steigt, weil der Staat seinen Bürgern so tief in die Tasche greift.

alf

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