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Meinung: Rettet die Solidarität!

Ach, Politik. Es gibt weltweit ja praktisch nichts Komplizierteres mehr.

Ach, Politik. Es gibt weltweit ja praktisch nichts Komplizierteres mehr. In Brüssel beispielsweise feuern sie Deutschland unentwegt an, mehr Reformeifer an den Tag zu legen – und zahlen dann den Leuten von „Attac“ großzügig Subventionen, damit die in Berlin Demonstrationen mit der Botschaft organisieren können, alles müsse so bleiben, wie es ist, nur irgendwie sozialistischer. Doch vielleicht steckt höhere Bosheit hinter dem sog. sozialen Kahlschlag? Wir hatten ja naiv gedacht, es gehe RotGrün schlicht darum, die Staatsschulden aus dem Bereich des kompletten Irrsinns wenigstens in die Zone des einfachen Wahns zurückzuführen. Nein: Die Bundesregierung ist dabei, „Solidarität als Fremdkörper öffentlich zu exekutieren". So formuliert es jedenfalls Ingeborg Simon (Verdi/PDS). Die Solidarität also muss weg. Stört! Sie wird von der Reformpolizei als Fremdkörper identifiziert, vor dem Bundeskanzleramt mit verbundenen Augen festgeknotet – und dann kommt ein Erschießungspeloton, hoch besetzt mit den gefürchteten Auftragskillern Herzog, Hartz und Rürup. Der Kanzler gibt das Kommando, es knallen die Flinten, und die Solidarität sinkt blutend in sich zusammen. Nun ist sie endlich weg, und ihre illegitimen Vettern, die soziale Kälte und das schrankenlose Kapital, breiten sich zügellos aus. Seien Sie morgen wieder dabei, wenn es heißt: Wie die Bundesregierung die Gerechtigkeit aufs Schafott führt. Oder war es gleich die Guillotine?

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