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Meinung: „Richtige Transparenz!“

Der gläubige Anglikaner kehrt im Triumph zurück, als vom Volk gewählter Abgeordneter des Europaparlaments und Chef der niederländischen Partei „Europa Transparant“, die auf Anhieb 7,5 Prozent der Stimmen holte. Seit 1990 wurde der heute 46-Jährige als EU-Beamter – bei der Finanzkontrolle.

Der gläubige Anglikaner kehrt im Triumph zurück, als vom Volk gewählter Abgeordneter des Europaparlaments und Chef der niederländischen Partei „Europa Transparant“, die auf Anhieb 7,5 Prozent der Stimmen holte. Seit 1990 wurde der heute 46-Jährige als EU-Beamter – bei der Finanzkontrolle. Dort entdeckte er zahlreiche Unregelmäßigkeiten und Veruntreuungen, doch die internen Ermittlungen dauerten lange und seine Vorgesetzten weigerten sich, das Europäische Parlament zu informieren. Da packte van Buitenen seinen Wagen voller Akten und lieferte sie kurzerhand beim Parlament ab. Damit hatte er gegen die kommissionsinterne Geheimhaltungspflicht verstoßen; er wurde strafversetzt, sein Gehalt um die Hälfte gekürzt. Van Buitenen ging an die Öffentlichkeit und wurde vom schwarzen Schaf der Kommission zum Robin Hood der Bürger gegen eine allmächtige Bürokratie. Die Kommission Santer musste schließlich geschlossen zurücktreten, eine Anti-Korruptionsbehörde wurde errichtet. Nicht genug, findet van Buitenen heute. Noch immer werde ein Viertel des EU-Haushaltes veruntreut oder vergeudet. Als Abgeordneter will er der Bürokratie auf die Finger sehen.

Van Buitenen ist kein Euroskeptiker oder Gegner der EU. Er ist für europäische Integration und im Gegensatz zu den niederländischen Euroskeptikern ein Anhänger der Erweiterung. Paul van Buitenen hat sich daran gewöhnt, anzuecken. „Rache“ will er nicht nehmen , stattdessen will er ein Netz von Kontakten aufbauen. Denn er weiß, dass man als Einzelkämpfer in einem Parlament von über 700 Abgeordneten nicht viel erreichen kann.

Klaus Bachmann

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